Teresa Grandits nimmt persönliche Kleidungsstücke als Ausgangspunktfür ihre neuen Arbeiten, lässt sie zu Wort kommen, während sie sichgleichzeitig selbst durch sie ausdrückt. Es ist diese leichte Schizophre-nie, die sie behutsam in ihren Werken einfängt, ein emotionaler Leidens-weg zwischen erinnern und erschaffen: repräsentiert durch Skulpturen,Reliefarbeiten oder beispielsweise Hautbildern, für das Grandits’ unter-schiedliche Arbeitsprozesse entwickelt hat.
Skulpturen produziert sie basierend auf einer selbstgefertigten Metall-konstruktion und inspiriert von der Antike, bringt Teresa Grandits dietextilen Gegenstände in Pose (Haltung). Sie formt die skulpturalen Ar-beiten mit einem Feingefühl für Körpersprache respektive Körperlichkeitim Allgemeinen und dessen Ausdruck und verleiht dadurch den neuenKunstwerken einen postruktualen Charakter.
Hautbilder lässt durch ausgehärtete textile Gegenstände entstehen und schafft dadurch die skulpturale Basis für die Produktion der Gipsformen. DieKünstlerin überzieht diese behutsam mit einem (puren oder pigmentierten) Latexgemisch, wobei sie in dem Verfahren bewusst mit den verschiedenenSchichtstärken spielt. Nach dem Trocknen wird das Werk respektive die Latexschicht, die nun die Form des Kleidungsstückes übernommen hat, wieeine Haut abgezogen und auf Leinwand kaschiert. Das Ergebnis sind Figuren, die fast menschlich den/die Betrachter*in zu einem Dialog, zwischen star-ken Posen und Verletzlichkeit einladen.
SCHIELE AWARD
2022 | Rotary Club | Tulln
Der Rotary Club TULLN hat 2022 erstmals das Charity- und KunstprojektSCHIELE AWARD ausgelobt. 553 Künstlerinnen und Künstler haben 1.225Werke eingereicht – von Malerei, Grafik, Skulpturen und Fotografie bis hinzur digitalen Kunst. Aus der Vielfalt der Arbeiten wählte eine hochkarätigeJury 30 Künstlerinnen und Künstler mit 68 Werken, die nunmehr in den Aus-stellungsräumen des Minoritenklosters in Tulln an der Donau vom 8. Oktoberbis 11. November 2022 jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 10 – 18 Uhrzu besichtigen sind. Die Verkaufsausstellung bietet den Besucherinnen undBesuchern die Möglichkeit, Positionen junger und etablierter Künstlerinnenund Künstler brandaktuell zum Thema „EGON SCHIELE – seine Person undsein Werk aus zeitgenössischer Sicht“ zu erwerben. Der Reinerlös kommtgemäß den sozialen Grundsätzen des rotarischen Gedankens Familien inNot zugute.
Alexandra Schantl (Landessammlungen NÖ, Sammlungsleiterin „Kunst nach1960“), Tina Frank (Universitätsprofessorin Visuelle Kommunikation)
Doris Brandecker-Knerer (Kunsthistorikerin)
Elke Doppler-Wagner (Kunsthistorikerin)
Norbert Payr (Rotary Club Tulln).
ART VIENNA
2022 | Sonderausstellung ART VIENNA | Wien
F ist der sechste Buchstabe im Alphabet. Er ist ein Kon-sonant. F steht für Freunde, Freude, Freiheit, Frau undFeminismus.
Die Sonderausstellung „F“ kuratiert von Dr. Ema Kaiserund Sophia Vonier befasst sich mit dem Thema derFrauen in der Kunst, Politik und ihrer gesellschaftlichenPosition. Die Sichtbarkeit der 12 ausgewählten Künstle-rinnen verstärkt das zentrale Thema der Präsentation.Die künstlerischen Positionen verdeutlichen die Stärke,mit der Künstlerinnen Statements setzen, soziale Miss-stände aufdecken und so ein Bewusstsein in der Ge-sellschaft schaffen.
Im Rahmen der ART VIENNA machen Foto- und Video-arbeiten, multimediale Installationen und Malereien einethematische Verbindung der künstlerischen Praktiken,in Form einer Gruppenausstellung in der Pflanzenoran-
gerie Schönbrunn, mit den künstlerischen Positionendeutlich.
Eine Sonderführung mit anschließendem Art Talk undein Cocktail mit den Kuratorinnen der Ausstellung EmaKaiser-Brandstätter und Sophia Vonier vertiefen dasThema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und führenin aktuelle Entwicklungen ein.
Künstlerinnen: Julia Avramidis, ONA B., Johanna Binder,Teresa Grandits, Clara Khevenhüller, Soli Kiani, InaLoitzl, Elisabeth Schmirl, Sophia Süßmilch, MichaelaSchwarz-Weismann, Iv Toshain, Kata Oelschlägel
VIA DOLOROSA 30/28
2021 / PLAINT ART unter der Patronanz vonRenate Bertlmann
Das letzte Jahr hat vielen von uns einen neuen Freund-schaftskreis beschert. Ein soziales Netzwerk beste-hend aus Fernbedienung, Schlüsselbund und altenSocken. Ein soziales Netzwerk aus Dingen.
24/7 zurückgedrängt in die eigenen vier Wände, fan-den wir uns irgendwo zwischen Routinebesuch auf derCouch und Schatzsuche in knarrenden Schubladenund stillen Ecken. 24/7 umgeben von Dingen. Und un-weigerlich kommt der Punkt, da beginnen diese Dingesich zu schuppen, zu häuten und zum Vorschein kom-men all die Erinnerungen, die untrennbar verbunden anihnen haften. In Siebenmeilenstiefeln tanzen sie plötz-lich durchs Zimmer und durch die Jahre – vom Damalsins Jetzt in nur einem Moment.
Was ganz unten im Kasten bereits von einer dünnenSchicht Staub einbalsamiert wurde, lässt einen unsi-cher werden, liegt hier ein Pullover oder ein alterFreund? Und man fragt sich: „Kann mir ein Gegenstandso wichtig sein?“. Und man denkt an Tom Hanks alsRobinson Crusoe, der schreit „Wilson, Wilson, es tutmir leid”, während er zusehen muss, wie sein Gefährte,der Volleyball, von der Strömung abgetrieben wird.
Teresa Grandits nimmt persönliche Gegenstände undAndenken als Ausgangspunkt für ihre neuen Arbeiten,lässt sie zu Wort kommen, während sie sich gleichzeitigselbst durch sie ausdrückt. Es ist diese leichte Schizo-phrenie, die sie behutsam in ihren Werken einfängt, einemotionaler Leidensweg zwischen erinnern und er-schaffen. Für uns Betrachterinnen und Betrachter öff-net sie damit fremde Welten. Was ist hier passiert? Wasist hier geschehen?
Doch das große Aufheben um die Frage „Wer war
zuerst da, das Ding oder die Erinnerung?“ ist am Endenur ein Sturm im Eierglas. Denn so wie man nach einemSchluck Wein schwer etwas über den Charakter desWinzers sagen kann, bleibt einem auch hier nur dieMöglichkeit, die Antworten für sich selbst zu finden.
[Text: David Hassbach]
No regret, if only
2020 | Hilger Next | Wien
Der schier abstrakte Wortsatz ist eine verbale Formel,annähernd ein soziales Rechengesetz, für die parado-xe, soziale Rolle, gesellschaftliche Stellung, medialeDarstellung und das aktuelle konventionierte Erschei-nungsbild des Menschen weiblichen Geschlechts. DerFrau. „Kein Bedauern, nur wenn … dann.“ ermöglichtdie Findung einer nichtlinearen aber assoziativen Ein-teilung dem Verständnis unterstützenden, zeitgenössi-schen Gegebenheiten. Wir leben nach Gesetzen. Wirleben nach gesellschaftlichen Konventionen. Wir lebennach eigens formulierten Regeln im häuslichen und fa-miliären Mikrokosmos. Die künstlerischen Arbeiten dersechs teilnehmenden Künstlerinnen komplettieren in-haltlich und sinngebend den Wortsatz im Ausstellungs-titel und somit auch die Konzeption dieser kreativenSchau. Die Suche nach einer neuen Regel, einem neu-en Gesetz – „eine Gleichung jedes Menschen unabhän-gig des Geschlechts“. Das geschriebene Wort und derdargestellte Inhalt werden ein alternatives, soziales Re-chengesetz – ein distributives Lösungsmodell für einengelebten Alltag unter Gleichgesetzten mit denselbenRechten und Pflichten, die uns allen immanent sind.
Verkehrsschuld
2021 | open art GEWISTA Summer Stage
Teresa Grandits lebt und arbeitet in Wien. Ihre Kunstumfasst Skulpturen, Fine art Prints (digitale Bilder/Kolla-gen) und Installationen. Grandits Arbeiten priorisierenein metaphorisches Konterfei, ein „Idealporträt bezie-hungsweise ihr persönliches Kommentar zu den realenund fiktiven Begegnungsstätten unserer Gesellschaft.
CADAVRE EXQUISE
2017 | Take Festival | Wien
Cadavre exquise – cadaver verkörpert einen impersona-len, nekrotischen Zustand, dessen Identität der Naturentnommen wurde.
Cadere – fallen ist nicht ausschließlich ein metaphori-scher Prozess unserer sozialen Struktur und unseremsystemischen Dasein. Der kadaveröse Zustand akzep-tierter, gesellschaftlicher Konventionen zeichnet einenzeitgenössischen Umbruch und dessen daraus resultie-rende radikale Neudefinierung. Das surrealistische Prin-zip des Spieles Cadavre Exquis dient als ideologischerMechanismus der Inspiration, um die Reziprozität vonUnbewusstem – Bewusstem, Realität – Fiktion undÖffentlichem – Privatem zu visualisieren. Das Portrait
einer menschlichen Formveränderung, welche die
kompromisslose Selbstverwirklichung darstellt.
André Bretons surrealistische Faltmontage, als exemplari-sches, ästhetisches Mittel, um kontrolliert Einblicke (desEinzelnen) zu gewähren, partielle Ausschnitte einer Gesell-schaft zu veranschaulichen und als Kommentar zu dem kol-lektiven Verfahren des zeitgenössischen „Sub-realismus“.
Umordnung, Unterordnung, Anordnung – eine angeborenePosition oder ein unreflektierter Befehl?
Die Idealisierung eines passiven, devoten Frauengebildes istverbraucht und die neue Schönheit einer komplexen, multi-dimensionalen Feminität präsentiert. Eine paradigmatischeWende – fotografisch aus einem alternativ kulturellen Winkeldargestellt und in einen neuen soziologischen Aspekt ge-bracht. Die Balance der Heterogenität … um den konstruier-ten Beziehungen relatio rationis entgegenzuwirken undzurück zur realen, natürlichen Beziehung relatio in natura
zu kehren. Zurück zur Natur.
Die Metamorphose der sozialen Wahrnehmung steht imVordergrund des Kunstprojektes Cadavre Exquise, welchedurch das zentrale Verfahren der surrealistischen Bildpraxisin den Fotografien unterstützt wird. Im Sinne des im LaRevolution surréaliste veröffentlichtem Original, entsteht einzum Teil surrealistisches, skurriles Körperbild durch eine Artkollektive „Kollage“, die von mehreren Personen in Abschnit-ten (Falten) gezeichnet wird und somit eigenständigePositionen zu einem Ganzen vereint.
Mein Erstes Zimmer
2018 | Piaristengasse 17 | Wien
Kuratiert von Teresa Grandits bespielt die transmedialeSchau die Räumlichkeiten der neuen Präsentationsflächefür zeitgenössische Kunst in Wien. Nicht ausschließlichals subtile Referenz und Kommentar zum Ausstellungsti-tel zu verstehen, zieht sich sie sich auch als disziplinärenSchwerpunkt durch die ästhetischen, künstlerischen„Zimmer“ der teilnehmenden KünstlerInnen.
mein erstes zimmer. Meine erste Wurzel. Meine ersteAdresse. Mein erstes Ich. Mein erster Schutz. Meine ersteErfahrung. Mein erstes Glück. Mein erstes Leid. Der ersteOrt als die entscheidende Komponente für die persönlicheInitialzündung: im (gesellschaftlichen) System relativ unge-fährlich und kalkulierbar begründet es viele, vielleicht an-nähernd, gewollte Detonationen im Leben eines jeden Ein-zelnen. Dadurch werden neue Wirklichkeiten geschaffenund Neues erlebt und gelebt, welches beide ohne „radikal“(lat. radix, Wurzel) schlichtweg unmöglich, gar irreal wäre.
Das erste Zimmer ist ein identer Ausgangspunkt, eine ge-meinsame Erfahrung – etwas, das uns alle verbindet – aberkeine der anderen gleicht. Es hat unser kognitives und em-pirisches Denken geprägt und uns die Fähigkeit gegeben„unabhängig von [den] Naturursachen [...] etwas hervorzu-bringen [...], mithin eine Reihe von Begebenheiten ganzvon selbst anzufangen“ (Immanuel Kant, KrV A534/B562).Unser Dasein, mit unserem ersten Zimmer im Herzen.
THERAPY BLAUW
2017 | Niederländische Botschaft Wien
Der Mensch als Nomade zwischen schnellem Informati-onsaustausch und „entschleunigtem“ Innehalten, demmetaphorischen „Stop and Go“ unseres angetriebenenGesellschaftsverkehrs und unseres trainierten Denkensund bewussten Wahrnehmens.
Die Ausstellung fokussiert auf teils bestimmte physi-sche Bewegungsabläufe (der Gesellschaft) welche un-ter anderem durch Elemente/Fragmente des Renn-sports repräsentiert und als visuell wirksame Arbeiteninstalliert werden, die den äußeren Einflüssen trotzen-den Werte stärken und den Sinn für das „Wesentliche“ins Bewusstsein rufen, ausprägen und weiterentwi-ckeln. Das „Wesentliche“ als Bewusstsein und die Aner-kennung natürlicher, naturgegebener Urbedürfnissewie Ruhe, tiefe intrinsische Kraft, „Entschleunigung“und gewollte Langsamkeit im Drang der unnatürlich vonFortschritt und Technik induzierten Geschwindigkeitsollen dem Betrachter übermittelt werden.
Wie die im Titel verwendeten Begriffe Therapy undBlauW schon andeuten vereint dieser zwei konträreInhalte. Zum einen die Beschleunigung als Hauptantriebund Motor in einem sozialen, kollektiven Geschwindig-keitsrausch der Menschen und die daraus erstehendephysische Deformation/Disposition angesichts der ak-tuellen Gegebenheiten. Des weiteren ist auch das Er-schaffen von medienreflexiven Farben und Formen einwichtiger Grundbestandteil, wenn nicht sogar die Basisdieser Ausstellung. All diese Inhalte diskutieren die be-griffsübergreifenden Gemeinsamkeiten und machen essich zur Aufgabe die „nach innen gewendete“ Kraft desMenschen als „Therapie“ und die Farbe Delfter Blau alsunterstützendes Medium dem Ausstellungsbesucherwieder ins Bewusstsein zu rufen.
Treffpunkt Wien
2017 | Gallery Overground | Wien
Als der deutsche Soziologe, Nationalökonom undPhilosoph Ferdinand Tönnies 1887 darauf hinwies, dassFreundschaft „am ehesten gegeben durch Gleichheitoder Ähnlichkeit des Berufes oder der Kunst“ und dassArbeit verbinde und dadurch ein geistiges Band entste-he, fand er wegweisende Worte für ein zwischen-menschliches, freundschaftliches Verhältnis. Die Aus-stellung TREFFPUNKT Wien diskutiert und analysiertdie Begrifflichkeit von „Freundschaft unter Gleichen“(Aristoteles) und erarbeitet einen künstlerisch-ironi-sches Kommentar zum klassischen Nepotismus. Durchdie interkulturelle Reziprozität der georgischen und ös-terreichischen Künstler werden die bilateralen Blickwin-kel einer Stadt, ihrer Menschen und deren (Alltags-)Geschichten behandelt. Das Resultat ist ein metaphori-sches Konterfei, ein „Idealporträt“ einer beispielhaftentransnationalen Freundschaft und derenBegegnungsstätten.
Die 43 Positionen umfassende Schau, kuratiert vonNino Gujabidze, Teresa Grandits und Begi Guggenheimbespielt die dreistöckigen Räumlichkeiten der GalleryOverground. Die Künstler setzen dabei den ästheti-schen Schwerpunkt auf eine interdisziplinäre Schau mitdem Fokus auf Malerei und Skulptur. Die Zusammen-stellung der Künstler spiegelt den Leitgedanken dieserAusstellung wider und fördert eine vielfältige, soziologi-sche Diskussion mit den zeitgenössischen, eigenständi-gen Werken aufgrund der kontradiktorischen Konzepti-on, nämlich die materielle Auseinandersetzung mit ei-nem immateriellen Gut - der Freundschaft. Zweck die-ser Schau ist es dieser Freundschaft eine reale Gestaltzu geben und mit ihrer Versinnbildlichung die eigene,individuelle Wahrnehmung, Erlebnisse und vielleichtauch Enttäuschungen zu offenbaren und sogleich
einen exemplarischen Charaktertypus zu präsentieren.TREFFPUNKT Wien ist ein amikaler Standpunkt, gleicheiner Haltestelle, an der sich Gleichgesinnte trafen,Freunde wurden und wieder zu sich selbst fanden.
Die präsentierten Gegenwartskünstler arbeiten mit
Referenzmitteln wie der Adaption historischer Stilmittelund deren Re-interpretation in Form & Zeit. Mit Über-malungen, Samplings und anderen Arbeitsschemenwird die Vielschichtigkeit unterstrichen. Die Künstler
bilden eine relative Einheit welche mit deren Geschich-ten, ihrer Umwelt und ihrer ästhetischen Wahrneh-mung aus sich heraus ein neues Künstlerbild schafft,jedoch nie ihre Originalität verliert.
Ein Signal
2019 | Falkestraße 5 | Wien
In ein Signal setzen die ausgewählten, zeitgenössi-schen KünstlerInnen ihr persönliches, direktes Zeichenihrer kreativ-künstlerischen Bedeutung der Vergangen-heit, Gegenwart oder Zukunft und lassen uns als Teilder Gesellschaft eine Nachricht zukommen.
Kuratiert von Teresa Grandits bespielt die transmedialeSchau die Räumlichkeiten eines bevorstehenden neuenEventspaces in Wien. Ausgehend vom Zeitalter der Ge-neration X und der Generation Y (Generation Why) undauf die einhergehenden soziologischen Entwicklungenbasierend, wie den digitalen Errungenschaften, kom-mentiert die Ausstellung ein Signal die visionären Ge-danken des vermeintlich, zeitlich betrachtetem, Vergan-genen. Es werden die vergegenwärtlichten Zukunftsge-danken der Vergangenheit behandelt, welche unent-wegt in Relation zu Raum, Zeit, Fortschritt, Erwartun-gen und Ergebnisse gestellt werden.
Schon von Beginn an war es den Kulturen daran gele-gen das Weltbild zu verstehen und folglich zu verän-dern oder zu optimieren. Geprägt von zyklischen Gene-rationsübergängen, mit mehr oder eben weniger rele-vanter Präsenz, streben wir nach und begehren wir,nach wie vor, große Ideologien. Wir sind auf der Suchenach Systemalternativen und Antworten auf dauerexis-tente beziehungsweise allumfassende Fragen, welchenoch immer beantwortet werden wollen.
In Anbetracht dessen, dass gemäß Naturgesetzen Rück-wärts- als auch Vorwärtsbewegungen gleichermaßenverlaufen können, ist ein (genereller) Rückblick nur einelogische Konsequenz. Es führt eben doch ein Weg zurück– um den Blick nach vorne haben zu können. Das verbin-dende Glied ist die Bewegung und Dynamik unsereinsund die einhergehende Kraft die wir dadurch ausüben –unser Wirken. Und nur mit unserem Wirken einem Still-stand – einem metaphorischen, gesellschaftlichenschwarzen Loch verursacht durch unkontrollierte Aus-dehnung (Internationalisierung, Globalisierung, Digitalisie-rung), Trägheit, Inkonsequenz oder Verlorenheit – entge-genwirken zu können.
Ein immer wiederkehrender (inter)personeller Urknall, denwir nicht verleugnen oder ignorieren sollten und
folglich auch nicht können. Entsprechend der natürlichenOrdnung der Dinge, führen unsere Wege immer zurück (indie Vergangenheit) während sie sich gleich(zeitig)
stetig fortbewegen und wir unsere Zukunft zur Gegen-wart machen. ...bis wir uns in der Raumzeit des (konstan-ten) „Jetzt“ befinden.
Und jeder für sich sein/ihr Kapitel zu „Der kleinen Ge-schichte der Zeit“ schreibt. Und es verstehen, dass wirnicht … etwas verlieren können, von dem wir unabding-lich umgeben sind. Zeit. … Etwas nicht nutzen können,von dem wir unabdinglich umfasst sind. Raum. … Etwasnicht beleben können, als Teilchen des Ganzen in unsererEndlichkeit aber ohne Grenzen und Ränder. Leben.
Die Wochentage
2017 | Wien
Installationen mit Mensch und Objekt(en) imitieren dietraditionelle Maltechnik und –stil und werden schließlichzu digitale Textildrucke.
„Never imagine yourself not to be otherwise than whatit might appear to others that what you were or mighthave been was not otherwise than what you had beenwould have appeared to them to be otherwise.“ TheDuchess
Leben in einem multidimensionalen Mosaik. VieleEinzelteile, welche im ersten Moment ohne Zusammen-hang und Beziehung scheinen. Nicht passend. Aber alsconclusio ein wunderschönes Bild ergeben. Wir sind einwunderschönes Bild. Eine wunderschöne Kreation – mitjedem Teil, dass wir im Laufe unseres Lebens gesam-melt haben.